Zwei Chöre, ein Ziel: Dem Wunsch nach Frieden widmeten der GSL-Chor Groß-Umstadt und der katholische Kirchenchor Dieburg ein gemeinsames Konzert am 3. Juli 2022. Etwa 200 Zuhörer erlebten ein eindrucksvolles Programm in der Dieburger Kirche St. Peter und Paul. Nach eineinhalb Stunden applaudierten alle stehend.
Die beiden Spendenkörbchen am Ausgang konnten die vielen Geldscheine kaum fassen. Der Erlös fließt an einen Hilfsfonds der Dieburger Kirchengemeinden, mit dem Geflüchtete aus der Ukraine unbürokratisch unterstützt werden.
Der Kirchenchor überzeugte unter anderem mit dem Taizé-Lied „Nada de turbe“, der GSL-Chor mit dem „Hallelujah“ von Leonard Cohen, einem sehr vielschichtigen Stück.
Beim zentralen Werk des Konzerts verzichteten die Zuhörenden auf Zwischenapplaus. Sie folgten damit einer Bitte des Pfarrers Alexander Vogl. So konnten die Ausschnitte aus der Friedensmesse „The Armed Man“ von Karl Jenkins ihre Wirkung entfalten. Neben Elementen der klassischen Messe wie Kyrie, Benedictus und Agnus Dei enthält das Werk aus dem Jahr 1999 auch eine musikalische Schilderung des Kriegsgeschehens und seiner Folgen. Chorleiter und Organist Werner Utmelleki interpretierte das Kampfgetöse auf der Orgel in einer eindrucksvollen Version, bei der am Ende buchstäblich die Luft wegblieb. Petra Waegt (Sopran) beeindruckte mit einem Solo über Kriegsgräuel wie zum Beispiel „lebende Fackeln“. Einen versöhnlichen Ausblick bot der A-cappella-Chor zum Schluss: „God will wipe away all tears“ (Gott wird alle Tränen wegwischen).
Bei einem Friedenskonzert in einer Kirche darf das „Dona Nobis“ nicht fehlen. Es erklang gleich in mehreren Versionen. Zum Abchluss sangen Chöre und Publikum eine deutsche Fassung als vierteiligen Kanon: „Herr, gib uns deinen Frieden“
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